Übellaunig zu sein, gehört zu unserem Leben und ist Bestandteil unserer normalen Stimmungsschwankungen. Häufig ist schlechte Laune vorübergehend und verabschiedet sich von alleine wieder.
Präsentiert sich Übellaunigkeit aber als Dauergast, kann sie auch ein Signal sein, und darauf aufmerksam machen, dass bestimmte Bedürfnisse nicht erfüllt werden. So gesehen fungiert sie als Hinweis für etwas Darunterliegendes.
Dauerhaft schlechte Laune bringt uns häufig in Aktion, denn sie ist meist sehr unangenehm und schwer zu ertragen, sei es für unsere Mitmenschen, wie auch für uns selbst.
Die Ursachen für schlechte Laune können ganz unterschiedlichen Ursprungs sein.
Organisch bedingt
wie z.B. durch
- fehlendes Sonnenlicht vor allem in den Wintermonaten / Vitamin D-Mangel
- Schlafmangel
- Bewegungsmangel
- schlechte Ernährung
- Nebenwirkungen zahlreicher Medikamente
- Substanzkonsum wie Alkohol, Nikotin, Drogen…
- Veränderungen im Hormonhaushalt wie etwa während der Wechseljahre, Schwangerschaft
- Funktionsveränderungen im Regelkreis der Schilddrüse
- Erkrankungen des Gehirns wie z.B. Demenz, Tumore
- psychische Erkrankungen wie z.B. endogene Depressionen...
andere Ursachen
für Übellaunigkeit können sein
- Überforderung
- Unterforderung
- Unzufriedenheit z.B. im Job oder im privaten Bereich
- dauerhafter Stress, Konflikte… (wenig Entspannung)
- traumatische Erfahrungen
- nicht hilfreiche Gedanken
Bevor Sie etwas gegen Ihre schlechte Laune unternehmen, ist es sinnvoll, sich genauer mit ihr zu befassen.
Lassen Sie für den Moment Ihre Übellaunigkeit zu und versuchen ihr emotionsneutral zu begegnen.
In einem zweiten Schritt gehen Sie ihr nun genauer auf den Grund und stellen sich folgende Fragen:
- Wie sieht meine schlechte Laune aus? Welche Emotionen löst sie in mir aus?
z.B. bin ich wütend? Auf wen bin ich wütend? Auf andere Personen, auf mich selbst?
Bin ich traurig? Bin ich niedergeschlagen? Fühle ich mich schuldig…?
- In welchen Situationen tritt die schlechte Laune auf?
- Was denke ich gerade, wenn ich schlechte Laune habe?
- Wie gehe ich mit meiner schlechten Laune um, wie verhalte ich mich?
- Wie häufig und schwer ausgeprägt ist meine Übellaunigkeit?
Schreiben Sie all diese Beobachtungen für einen gewissen Zeitraum von z.B. zwei Wochen auf. Am Ende der Beobachtungszeit, ist Ihnen vielleicht einiges klarer und Sie haben schon ein Bild vor Augen, wo Sie ansetzen können.
Wenn Sie sich von ausgeprägter schlechter Stimmung dauerhaft überrollt fühlen, zögern Sie nicht und veranlassen Sie eine Abklärung bei Ihrem Arzt.